Wir verliessen Prag und machten uns auf den Weg ins Elbsandsteingebirge. Wie bis anhin wählten wir die Route über Land und mieden die Autobahn. Vorbei an riesigen Kornfeldern, Reben- und Hopfenplantagen. Der Weg durch die Dörfer war oft holprig und kurvenreich. Wir nahmen es gemütlich und hielten an wo es uns gefiel. Die Tschechen sind ein fleissiges Volk. Sie haben es, im Gegensatz zu anderen slawischen Nachbarn, begriffen und damit die Wende geschafft. Natürlich ist uns aufgefallen, dass ausserhalb Prag und den übrigen touristenbestürmten Städten, noch viel im Argen liegt. Die Dörfer sehen zum Teil ärmlich aus. An den Häusern fällt oft der Verputz von den Wänden und viele Landwirtschaftsbetriebe sehen sehr vernachlässigt aus. Wir sind jedoch zuversichtlich und denken, die Zeit wird es richten.
Irgendwann erreichten wir den CP Ostrauer Mühle im Kirnitzschtal. Der Campingplatz ist sehr Idyllisch gelegen, ein idealer Ausgangspunkt für Wanderer und Radsportler. Er liegt an einem kleinen Fluss und ist umringt von hohen Tannen. Im Tal verkehrt halbstündlich eine nostalgische Strassenbahn bis hinunter nach Bad Schandau. Von hier aus erkundeten wir das Elbsandsteingebirge mit seinen berühmten Felsformationen. Ab Bad Schandau verkehrt üblicherweise auch eine Schifffahrtslinie zu den Ausflugszielen. Wegen des niedrigen Wasserstandes zur Zeit, wurde die Schiffahrt jedoch eingestellt.
Koordinaten CP Ostrauer Mühle: N 50°55'46'' O 14°11'36''
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Die Festung Königstein
Die Festung Königstein ist ein einzigartiger Zeuge europäischer Festungsbaukunst. Trutzig erheben sich ihre 40m hohen Mauern auf einem Tafelberg inmitten der malerischen Felslandschaft der Sächsischen Schweiz. Über 750 Jahre Geschichte haben diese Wehranlage zu einem eindrucksvollen Ensemble von Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barock und des 19. Jahrhunderts werden lassen.
In ihrer Geschichte imponierte sie schon Fürsten, Königen, Zaren und Kaisern. Die erste urkundliche Erwähnung König-steins erfolgte im Jahre 1241. Damals existierte auf dem Felsplateau eine mittelalterliche Burg, die zum böhmischen Königreich gehörte. Anfang des 15. Jahrhunderts gelangte die Anlage in Besitz der Wettiner (sächsisches Herrscher-geschlecht). Cölestinermönche gründeten 1516 das "Kloster des Lobes der Wunder Mariae", das bis 1524 bestand. Von 1563 bis 1569 wurde der mit 152,5 m tiefste Brunnen in Sachsen abgeteuft. Mehr als 30 Bauwerke gibt es hier: u. a. das Brunnenhaus, die älteste sächsische Garnisionskirche, das Torhaus, das Alte und Neue Zeughaus und die Alte Kaserne. In verschiedenen Gebäuden erzählen Ausstellungen und Dokumentationen die Geschichte der Festung König-stein (www.kurort-rathen.de/).
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Ab Reissigerplatz in Königstein verkehrt halbstündlich der Festungsexpress. Ein Oldtimer-Doppeldecker, der die Besucher den Berg hinauf bis an den Rand der Anlage bringt. Von da aus geht es weiter mit einem Touristen-Bähnli bis zum Lift, der senkrecht an der Aussenmauer zur Festung hoch fährt. Zu Fuss kann die Anlage umrundet werden. Die Aussicht über das Elbtal von da oben ist grandios.
Wegen der anhaltenden Trockenheit führte die Elbe, wie übrigens auch die Moldau und alle anderen Flüsse in der Umgebung, sehr wenig Wasser. Die Schifffahrt musste zeitweise eingestellt werden, weil weniger als 50cm Wasser unter dem Kiel verblieben!
Die Bastei
Die Bastei ist eine Felsformation mit Aussichtsplattform in der Sächsischen Schweiz auf dem rechten Ufer der Elbe zwischen dem Kurort Rathen und der Stadt Wehlen. Sie ist die älteste und berühmteste Touristenattraktion der Sächsischen Schweiz
Weltbekannt ist der Blick über das Elbtal auf die Tafelberge bis weit in die benachbarte Landschaft des Lausitzer Berglandes und des Osterzgebirges. In einer Entfernung von 130 m und in einer Höhe von 194 m über dem Elbspiegel bietet sich dem Betrachter auf dem Sandsteinplateau ein unvergeßlicher Blick.
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Die Anfahrt zur Bastei ist ausgeschildert und führt von Rathen aus zu den Parkplätzen. Der erste Parkplatz ist ein Park-and-Ride. Daran vorbei gelangt man auf einen zweiten Parkplatz unmittelbar vor dem Eingang zum Rundweg der Bastei.
Es besteht aber auch die Möglichkeit mit dem ÖV oder man löst eine Tageskarte, womit man mit dem Oldtimer-Bus die Bastei und die Festung Königstein anfahren kann.