Das Ziel dieser Reise war Portugal.
Nachdem wir fertig gepackt und das WoMo startklar gemacht hatten, beschlossen wir anstatt ins Bett zu gehen, noch ein wenig zu fahren. Mit Schlafen war vorläufig eh nichts und nachts ist es auf den Schweizer Autobahnen angenehmer als tagsüber.
Es war am 8. April, abends so um die 22 Uhr. Bis über Genf hinaus Richtung Lyon kannten wir die Strecke von früheren Reisen und benutzen daher die Autobahn. Auf einem öffentlichen Parkplatz an der Ausfahrt zu Tour-du-Pin, einem kleinen Dorf auf der Höhe von Lyon, stellten wir aus, zogen die Vorhänge und schliefen seelig, bis uns am Morgen die arbeitende Bevölkerung mit ihrem Lärm aufweckte.
Koordinaten Parkplatz Tour-du-Pin N 45°33'40.80'' E 5°25'53.80''
Nach der kurzen Morgentoilette besorgten wir uns ein frisches Baguette und fanden ein schönes Plätzchen zum
Frühstücken am Rande eines Rebfeldes. Die Sonne schien ins WoMo und die Welt war in Ordnung. Noch waren es etwa 300 km bis zu unserem ersten Etappenziel - Avignon. Um die Mittagszeit erreichten
wir den Campingplatz, der nur ca. 10 Minuten zu Fuss von der Altstadt entfernt war.
Campingplatz "Bagatelle" in Avignon, Koordinaten: N 43°57'08.67'' E 4°47'57.95''
Avignon 9. April
Sogleich machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Wir ketteten unsere Velos irgendwo an einen Pfosten in der Rue de Joseph Vernet und verschafften uns mittels Sight-Seeing Bähnli einen ersten Eindruck von den Sehenswürdigkeiten.
Nach dem Mittagessen auf dem Place de l'Horloge machten wir uns zu Fuss auf den Weg durch die Altstadt. Sur le Pont waren wir nicht, sie war teilweise wegen Bauarbeiten abgesperrt und so fanden wir es den Eintrittspreis nicht wert. Vom Rocher des Doms, dem Hausberg von Avignon, hat man eine grandiose Aussicht über die Dächer der Stadt.
Des Laufens müde und von den Eindrücken überwältigt, machten wir uns auf den Weg die Velos zu suchen. Dank unserer Erfahrung mit der Orientierung in Grossstädten fanden wir sie auch sogleich und machten uns auf den Weg zurück ins Camp.
Über die Grenze nach Spanien 10. April
Bis zur spanischen Grenze benutzten wir die Autobahn und dann nur noch Nebenstrassen. In der Nähe von Bilbao, im Dörfchen Zumaia, ca. 80 Km hinter der spanischen Grenze am Atlantik, machten wir Halt auf dem kostenlosen Stellplatz der Gemeinde. Ein Parkplatz im Industrieviertel, nichts Besonderes aber zweckmässig, ruhig und sicher. Der Himmel war bewölkt und in der Nacht fing es zu regnen an und es wurde kühl.
Am anderen Morgen besorgten wir uns zuerst frische Brötchen und Zmörgeleten ausgiebig. Der Himmel war noch bedeckt aber es war nicht mehr kalt.
Koordinaten SP Zumaia N 43°17'33.61'' W 2°14'50.56''
Weiter ging es über Burgos – Zamora – Villa Campo Richtung Portugal. Die Strassen über Land waren z. T. in schlechtem Zustand und manche Dörfer präsentierten sich recht ärmlich. Häuser und Schutzmauern waren aus Lehm gefertigt, unbefestigte Plätze mit Pfützen und Schlaglöchern zierten deren Umgebung. Bilder, wie wir sie von früheren Reisen in Afrika kannten. Hätten wir nicht gewusst, dass wir uns in Spanien befänden, wir hätte glatt auf Timbuktu getippt! Bauerndörfer halt, weitab der grossen Städte.
Ab und zu waren die Strassen schnurgerade und in gutem Zustand. Was uns am meisten beeindruckte war die Weite. Wohin man blickte - Horizont - etwas das uns Schweizern, mit der dichten Besiedelung in der Heimat, völlig fremd ist. Öfters passierten wir Dörfer mit Storchennestern auf den Dächern der Häuser und auf Leitungsmasten. Einmal kamen wir in einem Dorf namens Villa Campo vorbei. Ein Dorf voller Steine. Überall Steinmauern. Um jedes Haus, um jeden Garten oder Platz und entlang den Strassen. Millionen von Steinen, von Hand aufeinander geschichtet. Wir sinnierten noch eine Weile über den Sinn oder Unsinn der Sache, bevor wir weiterzogen.
Über die Grenze nach Portugal am 11. April
erreichten wir Miranda da Douro.
Auf dem Hügel, hoch über dem Douro-Tal, der Douro bildet hier die Grenze zwischen Spanien und Portugal, fanden wir den offiziellen SP beim Schloss, direkt an der alten Stadtmauer aus der Römerzeit. Ein schöner Stellplatz mit grandioser Aussicht.
Zuvor hatte uns das Navi noch in eine immer enger werdende Gasse gelotst, aus der wir schlussendlich nur noch rückwärts herauskamen. Ein weiteres Mal mussten wir feststellen, dass in dieser Gegend nicht alles genau mit den GPS-Daten übereinstimmt. Zuhinterst in der Gasse angekommen, versuchte uns ein Einheimischer wild gestikulierend und wortreich den Weg zum Stellplatz zu beschreiben. Er verstand weder die englische, französische noch die italienische Sprache und wir kein Wort portugiesisch. Den mehrheitlich in die selbe Richtung weisenden Gesten des Mannes folgend, eruierten wir schliesslich den ungefähren Standort und fanden ihn auch.
Koordinaten Stellplatz Miranda da Douro N 41°29'28.56'' W 6°16'25.09''
Miranda da Douro
Nachdem wir uns installiert hatten, wurde die Küche angeschmissen. Zum Znacht gabt
es die ersten Spargeln, die wir in einem Supermercato ergattern konnten. Dazu noch Steak mit Tomaten.
Wir erwachten am nächsten Morgen bei herrlichem Sonnenschein und frühstückten mit Blick
über das Tal. Bevor wir weiter fuhren machten wir noch einen Rundgang durch das Städtchen. Nebst den Ruinen des alten
Bischofssitzes und dem Aquädukt, die heute von einer kleinen Parkanlage umgeben sind, steht die dreischiffige Kathedrale. In ihr wird das Jesuskind mit dem Zylinder ausgestellt und bei Prozessionen mitgeführt.
Weiterfahrt quer über Land auf z.T. sehr schlechten Strassen, (Mirandela - Murca- Vila Real – Amaranto – Vila Mela – Santa Marta).
Gegen Abend erreichten wir Porto.
Nach einer längeren Irrfahrt im Feierabendverkehr fanden wir endlich den Campingplatz am Atlantik. Dafür wissen wir jetzt, wo sich das Büro des Campingklubs in der Innenstadt von Porto befindet!! Die eingegebenen Koordinaten waren vom Büro und nicht vom CP. Es gibt nichts Schöneres, als in einer fremden Grossstadt im Feierabendverkehr mit einem grossen Auto herumzukurven und etwas zu suchen!!
Den bestgelegenen Campingplatz fanden wir etwa 10 Km ausserhalb Portos. Von hier aus war die Stadt bequem mit dem ÖV erreichbar. Nachdem wir uns eingerichtet
hatten, machten wir noch kurz einen Spaziergang der Promenade am Meer entlang. Kochen mochten wir nicht mehr und so gönnten wir uns eine Pizza beim Italiener.
Koordinaten Campingplatz Parque Campismo de Salgueiros N 41°07'14.28" W 8°39'39.96"
Porto 12. April
Am Morgen holte ich zuerst frische Brötchen unten an der Strandbeiz. Gestärkt machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Mit dem Bus erreichten wir binnen 20 Minuten die Innenstadt. Mittels Hop–on hop-off-Bus verschafften wir uns einen ersten Überblick der Sehenswürdigkeiten. Danach erkundeten wir die Stadt auf Schusters Rappen. Der Douro, der sich im Laufe der Jahrtausenden tief in die Erde gegraben hat, teilt die Stadt in zwei Teile. 6 Brücken verbinden die eine Seite der Stadt mit der anderen. An den Ufern reihen sich Restaurant an Restaurant. Strassenmusikanten und Performance-Künstler beleben das Bild.
Ins frühere Jahrhundert fühlte man sich zurückversetzt beim Anblick der antiken Strassenbahnen. Lissabon ist weltberühmt für seine kleinen, gelben Strassenbahnen, die auch heute noch mit Wagen aus den 30er Jahren durch die engen Gassen der Altstadt rumpeln. Was aber kaum jemand weiss: Auch in Porto gehörten diese Bahnen lange zum typischen Stadtbild – und das sogar früher als in der Hauptstadt Lissabon. Konnte Porto doch bereits 1895 die Jungfernfahrt seiner ersten elektrischen Strassenbahn feiern. Nun hat man sie wieder hervorgeholt, zur Freude der Touristen.
Eine Seilbahn führt vom linken Ufer hinauf zum Kloster Serra do Pilar. Von da oben gelangt man über die Hochbrücke auf die andere Stadtseite, ohne mühsamen Aufstieg vom Uferweg aus. Was immer wieder faszinierte, war der Baustil. Der Blick von oben auf die Dächer der Barockstadt offenbarte eine Vielfalt an individuellen An-und Ausbauten. Alles wirkte irgendwie planlos zusammengeschachtelt. Vielleicht ist es gerade dieser Individualismus, der dieser Stadt ihren Charme verleiht. Faszinierend waren auch die kachelbestückten Fassaden an Häusern und Kirchen. Riesige Flächen wurden z.T. zu grossen Bildern zusammengefügt. Diese quadratischen, wetterfesten und glasierten Kacheln werden immer noch in Spanien und Portugal hergestellt. Die Glasurtechniken stammen ursprünglich aus dem persischen Raum. Auf der Iberischen Halbinsel sind sie eine Hinterlassenschaft der Mauren.
Nach ausgiebiger Stadtbesichtigung schlenderten wir gegen Abend Richtung Ribeira, dem Stadtteil im lebendigen Hafenvier-tel. Hier liessen wir uns in einem Wein-Degustations Keller nieder und lauschten der Stimme einer Fado-Sängerin.
Am nächsten Tag war das Wetter nicht mehr so toll. Der Himmel war bedeckt, nur ab und zu schien die Sonne durch. Trotzdem wagten wir uns auf eine kurze Douro-Schifffahrt unter den 6 Brücken hindurch, die schlussendlich nicht unseren Erwartungen entsprach. Auf dem Vorderdeck lümmelten ein paar halbwüchsige Franzosen herum, blödelten und verdeckten uns die freie Sicht. Einer schlief sogar (Pflichtausflug im Rahmen einer Schule oder eines Heims wahrscheinlich). Das Licht war gedämpft, schöne Fotos waren bei diesen Bedingungen nicht zu erwarten. Wir absolvierten die Flussfahrt, entdeckten aber nichts, was wir nicht schon kannten.
Fazit: Porto ist eine sehr interessante Stadt, sie hat uns sehr gefallen.
Weiter Richtung Obidos
Ausgeruht machen wir uns anderntags auf den Weg via Aveiro – Figueira nach Obidos, einem alten, reizvollen kleinen Städtchen, empfohlen in konsultierten Reiseberichten anderer WoMöler. Es lag eh auf dem Weg und so beschlossen wir hier auf dem Stellplatz der Gemeinde zu übernachten.
Koordinaten Stellplatz Obidos N 39°21'22'' W 9°09'24''
Obidos 15. April
Am anderen Morgen marschierten wir erwartungsvoll Richtung Stadteingang. Anscheinend waren wir noch etwas zu früh, die obligaten Verkaufsstände entlang den Gassen waren erst im Aufbau. Die Busse
mit den Tagesausflüglern aus Porto und Lissabon trudelten erst gegen Mittag ein. Das Wetter war uns gnädig, die Sonne blickte mehrmals hinter den Wolken hervor, so dass wir unsere Jacken im
Rucksack verstauen konnten.
Obidos ist eines der meistbesuchten und schönsten Städtchens in Portugal. Es beherbergt ca. 11'000 Einwohner und wird seit der Jugendsteinzeit besiedelt. Es ist ein Gesamtkunstwerk mit Elementen
aus dem Mittelalter, Gotik, Barock und Renaissance. Jedes Zeitalter hat in der Stadt seine steinernen Spuren hinterlassen. Besonders sehenswert ist die Kirche "Santa Maria". Sie ist mit
"Azulejos" ausgekleidet. Azulejos stammt aus dem Arabischen "Al zuleia", was soviel wie "flacher, glatter, polierter Stein" bedeutet. Da der islamische Glaube bildliche Kunst nicht erlaubt,
suchten die Mauren andere Formen, um Innengebäude, Fassaden und Moscheen künstlerisch mit Ornamenten und dauerhaften, leuchtenden Farben zu verschönern. In fast allen portugiesischen Kirchen,
Kapellen und Klöstern, in vielen Herrenhäusern, einfachen Stadthäusern, an tausenden Fassaden - nicht nur in Portugal selbst, sondern auch auf den Inseln, den Azoren und Madeira - sind die
Azulejos noch heute so erhalten, wie sie im Laufe der Jahrhunderte angebracht wurden.
Wir stiegen auf die gut erhaltene Stadtmauer, die um das 13. Jahrhundert errichtet wurde und genossen einen herrlichen Rundumblick über das weite Land und das unter uns liegende Städchen.
Als die ersten Reisebusse ankamen, machten wir uns auf den Weg zurück zum Womo. Wir kauften im Vorbeigehen noch ein Brot am Stand der Bäuerinnen und bahnten uns einen Weg durch die "Selfisüchtigen Besucher aus Fernost".
Das Brot war eigentlich für den Abend gedacht, es duftete aber so herrlich, dass es kurzum angeknabbert wurde. Entlang dem kilometerlangen Aquädukt marschierend, erreichten wir nach 20 Min. wieder unser WoMo und machten uns gleich auf die Weiterfahrt Richtung Lissabon.
Lissabon 16. April
Über Obidos – Peniche- Cabo Copaira erreichten wir die Hauptstadt Lissabon.
Auch in Lissabon schafften wir es mitten im Feierabendverkehr nach dem CP zu fahnden! Wieder hat uns das Navi tip top mitten in den Feierabendverkehr gelotst! Der Campingplatz liess sich nicht finden, dafür verkündete die Madame im Navi stolz: "Ihr Ziel auf der linken Seite". Da war aber der Platz vor dem Ratshaus und das steht meistens im Zentrum! Die Stellplatz-Datenbank im Navi muss wohl wieder einmal ge-updatet werden! So mussten wir mitten im grössten Verkehr in der Millionenstadt weitersuchen....
Ohne anzuhalten fütterten wir den Kasten mit weiteren Daten, pflügten durch die Touristenhorden, über Plätze, durch Alleen, vorbei an den
Sehenswürdigkeiten, versuchten die Stellung in der Blechlawine schadfrei zu halten und plötzlich, oh Wunder: "Ihr Ziel auf der linken Seite", diesmal aber direkt vor den Toren des
Campingplatze,s ca. 10 km ausserhalb Lissabons. Ennet dem Tejo, im Stadtteil Almada. Wir suchten uns einen Platz in der Nähe der Duschen und machten uns parat für den Ausgang.
Eingerichtet und frisch geduscht machten wir uns auf Futtersuche. Leider fanden wir in der näheren Umgebung nichts was unseren Vorstellungen entsprach. Es war aber schon spät und so liessen wir uns an der nächst besten (einzigen) "Fressecke" nieder. Die Bedienung war freundlich und die Portionen angemessen. Ich freute mich auf ein anständig grosses Stück Fleisch. Das kam auch - war aber eine schier unüberwindbare Herausforderung für meine Backenmuskeln. Anita war mit ihrem Salat für einmal besser bedient.
Koordinaten Camping Costa Da Caparica N 38°39'14'' W 9°14'19''
Ausgeschlafen und gut erholt schwang ich mich nach der Morgentoilette aufs Rad und holte frische Brötli im Lädeli bei der Rezeption. Nach dem Morgenessen machten wir uns auf den Weg nach
Lissabon. Ausgerüstet mit Stadtplan und ÖV-Unterlagen stürzten wir uns ins Abenteuer. Der Anfahrweg in die Stadt gestaltete sich etwas komplizierter als in Porto. Zuerst brachte uns der Bus
bis an den Hafen. Am Terminal Fluvial de Trafaria wechselten wir auf die Fähre, die uns über den Rio Tejo nach Belém, einem Stadtteil von Lissabon, brachte. Die ganze Reise dauerte
etwa 3/4 Std., war aber für uns Landratten sehr interessant. Nach einer weiteren Busfahrt erreichten wir den Praca do Comercio im Herzen der Stadt.
Die Suche nach einem Anbieter der gewünschten Stadtrundfahrt war äusserst mühsam und endlos. Wir verplemperten viel Zeit mit Warten auf den Bus, der nie kam wo wir standen!! Endlich erwischten wir einen und blieben mal eine ganze Rundfahrt sitzen. Bei einem chinesischen Mittags-Buffet genossen wir ein feines Essen. Am Nachmittag schafften wir noch den Aufstieg auf die Burg "São Jorge" und genossen die Aussicht auf die Unterstadt (Baixa) von Lissabon, den Tejo und den Ponte Vinte e Cinco de 25 Abril.
Lissabon ist zweifelsfrei ein interessante Stadt, konnte aber unsere Eindrücke von Porto nicht toppen! Um alles
Sehenswerte zu erfahren, müsste man sich viel mehr Zeit nehmen. Diese Aufgabe wollten wir uns für eine spätere Reise aufheben und begnügten uns lediglich mit einer oberflächlichen
Besichtigung.
Am Rande erwähnt sei noch das Pastéis de Belém, auf das wir per Zufall gestossen sind. Aufmerksam geworden sind wir auf das gleichnamige Etablissement aufgrund einer langen Menschenschlange, mit Touristen aus Fernost, vor dem Eingang.
Neugierig begaben wir uns ins Innere und fanden eine Manufaktur dieses kleinen, runden, süssen Gebäckes, dessen Entstehungsort scheinbar auf der Angebotsliste der Reisebüros im Lande der aufgehenden Sonne steht. Alle kamen aus dem Laden mit einem entsprechend bedruckten Täschchen.
Nach einer Tasse Kaffee und je einem dieser Törtchen bestaunten wir die Räumlichkeiten. Katakombengleich führten bekachelte Gänge durch den Verkaufsladen und die verschiedenen Säle und Café-Ecken. Die Gebäcke schmeckten übrigens prima zum Kaffee, aber deswegen barfuss durch die Wüste gehen würden wir nicht. Es zeigte sich wieder einmal mehr, was aus cleverer Werbung rauszuholen ist!
Komischerweise gingen wir aber abends nochmals vorbei...!!!!
Zu den Törtchen fand ich Folgendes im Internet:
Sie sind gerade in Belém? ...dann lassen Sie sich auf keinen Fall diese Köstlichkeit entgehen! Versuchen Sie mal eines, oder zwei oder drei oder gar vier.. dieser berühmten Puddingtörtchen
von Belém. Die immer noch original in der Fabrik, die in diesem schönen Viertel angesiedelt ist, hergestellt werden.
Jeden Morgen arbeiten die Meister dieser Törtchen hier in der Küche nach einem weltweit einmaligen Rezept. Ausser der Zusammenstellung der richtigen Mengen von den richtigen Zutaten liegt die
Kunst der Herstellung dieser portugiesischen Törtchen immer noch in der Zubereitung nach Grossmutters Art ... es werden keine Maschinen verwendet, sondern nur vorsichtige und talentierte
Hände!
Wie viele der in der portugiesischen Gastronomie heimischen Süssspeisen haben die Törtchen einen ganz konventionellen Ursprung. Die Geschichte erzählt, dass es einmal einen Konfekthersteller,
den Eigentümer einer Zuckerraffinerie – Domingos Rafael Alves – gab, der gut Freund mit einem Kuchenbäcker war, der im Kloster der Jéronimos arbeitete. Mit der Revoluti................?
Das war der Zeitpunkt, als der Konfekthersteller den Kuchenbäcker, der das geheime Rezept der Törtchen besass, einstellte. Das war der Mann, der das Konditorgeschäft und die einzige Fabrik
zur Herstellung der Puddingtörtchen von Belém auf die Beine stellte!
Man kann diese Puddingtörtchen in vielen Cafés essen, aber keines von denen schmeckt so gut wie die Originale, besonders wenn sie noch warm sind und wenn man sie mit Zimt und Puderzucker bestreut verzehrt. Aber selbst wenn sie schon kalt sind, sind sie immer noch köstlich.
Der Algarve entgegen
Wir verbrachten noch eine Nacht auf dem CP und zogen am anderen Morgen weiter, unserem Ziel/Wendepunkt Algarve entgegen. Über Setubai – Sines – dem zauberhaften Zambujeira. Hier wollten wir auf dem Stellplatz übernachten. Leider wurde der in der Zwischenzeit aufgehoben und man wurde in den nahegelegenen Campinplatz verwiesen. Wir machten noch ein paar Aufnahmen von diesem sehr schön gelegenen Ort und nahmen den nächsten Stellplatz ins Visier. Eine gute Wahl, wie sich herausstellte. Abgelegen auf einem Hochplateau am Atlantik, direkt über der Steilküste, erreichten wir den SP "Odeceixe" Ein grosser, ebener Platz weitab von der nächsten Ortschaft. Bevor die Sonne unter ging, stiegen wir die lange Holztreppe hinab zum Strand. Links und rechts die riesigen, aus dem Wasser ragenden Felsen und vor uns die Brandung. Ein nicht alltägliches Bild. Wir kochten noch eine Kleinigkeit und legten uns dann schlafen.
Der Blick aus dem "Schlafzimmer" am anderen Morgen war überwältigend. Vor uns die endlos erscheinende Atlantikküste und nur das Rauschen des Meeres. Die Sonne schien und lockte uns zu einem Spaziergang auf einem der vielen Trampelpfaden über dem Abgrund entlang der Küste. Vom Atlantik her wehte anfangs noch eine kühle Brise, aber schon bald erwärmte uns die Sonne, so dass wir unsere Jacken verstauen konnten.
Am Wegesrand begleitete uns die Blütenpracht der hiesigen Vegetation. Frühlig, ja du bist's - dich hab ich
vernommen...
Koordinaten Stellplatz Odeceixe N 37° 26'16'' W 8°47'53''
Lagos an der Algarve 19. April
Im Alegentejo an der Costa Venteira entlang fahren wir durch riesige Korkwälder und Orangenplantagen beidseits der Strasse. Hier ist ein grosses Landwirtschaftsgebiet mit Weidelandschaft und vielen Rindern.
Kurzum fanden wir einen CP in Lagos an der Algarve, einem kleinen Städtchen direkt am Meer. Hier verweilten wir einige Tage und nahmen es gemütlich. Der
CP vor dem Städtchen ist einfach, hat alles was es braucht und ist zudem sehr günstig. Lagos ist gut zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar. Klein, gemütlich und übersichtlich. Es brauchte keine
Stadtrundfahrt! Überall gibt es kleine Restaurants mit sehr guter Küche. Was die Gegend aber prägt, sind zweifelsfrei die schönen Strände. Die bizzarren, gelben Felsformationen, die weit
ins Meer hinaus ragen, die Grotten und Buchten. Mit dem Ausflugsboot haben wir die Gegend vom Meer aus erkundet und waren begeistert ob der Schönheit. Um diese Jahreszeit ist die Gegend um
Lagos noch nicht überlaufen, zu kühl ist das Wasser noch. Trotzdem haben wir ein Bad im Meer gewagt und uns an der Sonner erwärmt. Erst als die Flut immer höher stieg und uns immer mehr an
die Felsen drückte, verliessen wir dieses schöne Plätzchen und machten uns mit dem Velo auf den Heimweg.
Camping Trindade, Lagos GPS N 37°05'39.70'' W 8°40'18.41''
Sollten wir auswandern wollen, würden wir Lagos wählen.
Die Portugiesen sind sehr freundlich und hilfsbereit, das Land sehr sauber. Selten ist hier auch nur ein Papier oder sonstigen Unrat am Strassenrand auszumachen. Der Abfall wird auch gesondert gesammelt und die Entsorgung funktioniert tadellos.
Nach ein paar Tagen zogen wir weiter der Küste entlang. Über Albufeira und Quarteira erreichten wir die spanischen Grenze. Wir durch-fuhren riesige Orangen- und Zitronenplantagen.
Hier war unser Wendepunkt erreicht.
Heimwärts Richtung Mittelmeer und entlang der Côte d'Azur
Unser nächtes Ziel auf der "Heimfahrt" war L'Ampolla am Ebro-Delta. Hier wollten wir Reist's besuchen, unsere Bekannten, die vor Jahren hierher ausgewandert sind. Wir wählten die direkte Route über Sevilla, Cordoba, San Clemente und Valencia. In der Gegend um Cordoba bis San Clemente begleiteten
uns über Hunderte von Kilometern ausschliesslich Olivenfelder. Wohin man schaute, Olivenbäume bis zum Horizont. Wir fuhren bis es einnachtete, schliesslich kannte unser Navi ja den Campingplatz
für die Nacht...-Denkste!! "Ihr Ziel auf der rechen Seite" entpuppte sich als ein Einfamilienhaus-Quartier in einem kleinen Nest draussen in der Pampa. Weit und breit kein
Campingplatz. Zu allem Übel war der Dieseltank beinahe leer. Wir hätten keine 20 Km mehr geschafft! Wir kurvten im nächtlichen Quartier herum und suchten die Überlandstrasse zur nahegelegenen
Stadt namens Ùbeca. Hier haben wir aufgetankt und einen Hamburger gepostet. Kurzerhand parkten wir am Strassenrand, machten die Schotten dicht und schliefen seelig bis uns am Morgen der Verkehr
weckte.
Valencia 23. April
Diese Stadt wollten wir uns noch ansehen und so übernachteten wir in der Nähe. Das Navi führte uns zielstrebig zum
Campinplatz Park el Saler Valencia. Mit dem Velo erkundeten wir nach dem Nachtessen noch die Umgebung. Der Strand hier ist endlos lang,
aber von der Qualität her kein Vergleich mit der Algarve. Monoton, einödig und steinig.
Koordinaten CP El Saler Valencia N 39°23'19.68'' W 0°19'54.87''
Valencia
Am anderen Morgen bestiegen wir den Bus vor dem Eingang zum Camp und liessen uns ins Zentrum fahren. Zu Fuss besichtigten wir Teile der Stadt. Schlenderten durch die Parks und die Strassen. Besichtigten die Stadt der Künste im ehemaligen Flussbett des Turia.
Auch Valencia sparen wir uns auf für ein spätere Begegnung.
Ab hier hatten wir keine grossen Ambitionen mehr für unsere Heimreise. Wir besuchten unsere Bekannten in L'Ampolla, machten neue Bekanntschaften und besuchten Verwandte. (Beschrieb: "Reisen 2013").
Nach ein paar Tagen am Ebrodelta ging es nun zügig heimwärts. Termine!
1. Stopp machten wir in Manresa
Stellplatz Freixa N41°44'19.68'' E1°51'34.19''
2. Stopp zwischen Hyères und St. Tropez auf dem Stellplatz Cavaliere
Koordinaten Stellplatz Cavaliere N43°09'08'' E 6°25'51''
Leider verschlechterte sich das Wetter zusehends an der Coté d'Azur. Bis nach Hause begleitete uns heftiger Regen........
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